von magdalena_lewosinska | Sep 2, 2015 | Übungen
Halte deine Augen halb geöffnet und stelle dir den weiten Himmel vor. Versuche dir zunächst vorzustellen, dass der Himmel sich vor dir befindet; später versuche dir vorzustellen, dass du so weit wie der Himmel bist oder dass du der weite Himmel selbst bist.
Schließe nach einigen Minuten die Augen und versuche den Himmel in deinem Herzen zu sehen und zu fühlen. Versuche bitte dir vorzustellen, dass du das universelle Herz bist, und dass sich in deinem Innern der Himmel befindet auf den du meditierst und mit dem du dich identifiziert hast. Das universelle Herz ist unendlich viel weiter als der Himmel, daher kannst du den Himmel mit Leichtgkeit in dir tragen.
Aus 208 Meditationstechniken, Sri Chinmoy, The Golden Shore Verlagsges.mbH – Nürnberg, 2009
von magdalena_lewosinska | Aug 15, 2015 | Sport & Meditation
Das Unmögliche herauszufordern, geht das überhaupt?
1985 begann Sri Chinmoy im Alter von 54 Jahren, seiner inneren Stimme folgend, mit dem Gewichtheben. Durch regelmäßiges Training und die Kraft seiner Meditation steigerte er seine Leistungen schnell und hob unglaubliche Gewichte wie Autos, Hubschrauber, Elefanten und Tausende von Menschen, um diese für Ihren selbstlosen Dienst an der Menschheit zu ehren.
Dieser englischsprachige Dokumentationsfilm zeigt sowohl Sri Chinmoys unvergleichliche Leistungen als auch die unermüdliche Inspriration, die er für zahlreiche Leute darstellte und ist.
„Ich versuche all jenen, die einen Schritt vorwärts gehen wollen, einen inneren Dienst zu erweisen. Sie müssen ja keine 2000 Pfund (909 kg) heben, aber vielleicht nehmen sie die Inspiration an, die ich hier anerbiete und wagen etwas in ihrem Leben, das sie zuvor für zu schwierig oder unmöglich gehalten haben. Sie können Inspiration für jeden Lebensbereich erhalten, um dort etwas besser zu machen, als sie es bisher getan haben.“
– Sri Chinmoy
von magdalena_lewosinska | Aug 13, 2015 | Sport & Meditation
Was wir sowohl für unser inneres wie für unser äußeres Laufen benötigen, ist das Losgelöstsein.
Wenn ich an einem Laufwettkampf teilnehme, um die anderen zu besiegen, sind meine Beine schwer. Ich mag vielleicht schnell sein, gleichzeitig ist diese Geschwindigkeit aber mit einer riesigen Anstrengung verbunden. Der ganze Lauf gleicht dann einem Kampf, in dem ich mir in Schwerstarbeit jeden Zentimeter erringen muss. Getrieben von der Frage „Wie nah ist wohl der nächste Läufer?“. Weil ich nicht vom Ergebnis losgelöst bin, kann ich mich nicht auf die Freude des Laufens an sich konzentrieren, sondern denke darüber nach, wie schrecklich es sein wird, wenn ich nicht gewinne oder unter den Ersten bin.
Wenn ich an einem Wettkampf teilnehme, um die Freude am Laufen zu erfahren, und nicht darüber nachdenke, wer vor oder wer hinter mir ist, dann sind meine Beine leicht. Weil ich nicht daran denke, was sein wird, wenn mich jemand überholt und wie nah der nächste Läufer sein mag, habe ich die Zeit, mich auf das Laufen an sich zu konzentrieren. Wenn die Gedanken still sind, verbrenne ich nicht unnötig Energie. Wenn meine Gedanken still sind, so kann ich spüren, dass der Akt des Laufens an sich bereits mein Siegt ist. Wenn ich laufe, lacht mein Herz. Egal ob mein Körper müde ist oder weh tut, das Herz zieht mich nach vorn. Es ist als würde ich fliegen. Als ob mein Herz vor mir fliegt und mein Körper ihm gehorsam folgt. Natürlich hilft es mir auch körperlich, gut trainiert zu sein. Je besser der Körper trainiert ist, umso schneller kann er meinem Herzen folgen, und je schneller ich laufe, umso mehr lacht das Herz. So führt eines zum Anderen …
Wenn ich vom Herzen in den Verstand rutsche, werde ich, wie im Leben auch, langsam. Ich verliere den roten Faden, den Fokus auf das Ziel und
ich verliere den Moment. Schon spüre ich, wie mir der eine oder andere Körperteil weht tut, und weil die Freude des Herzens jetzt versteckt ist, wird das Laufen anstrengender, die Beine schwerer, ich kann nicht mehr ….
Dann stelle ich mir einfach einen roten Faden vor, der entlang der Laufstrecke verläuft. Meine ganze Konzentration, den gesamten Fokus richte ich dann auf diesen Faden. Es existiert nur dieser eine rote Faden, der an das Ziel führt. Sonst nichts, kein Gedanke, nur der Weg zum Ziel. Wie schnell ich dieses Ziel erreiche, hängt ganz davon ab, mit welcher Geschwindigkeit ich meine Beine bewege.
Sofort merke ich bei diesem Gedanken, wie meine Schritte schneller werden und die Freude gleich einem Kribbeln all meine Zellen durchdringt. Dankbarkeit steigt in mir auf und durchströmt mein Herz. Wie dankbar ich bin, dass ich laufen kann. Wie dankbar ich bin, dass ich so schnell sein darf. Wie dankbar ich bin, dass das Leben so eine Freude macht. Wie dankbar ich bin für jeden Moment dieser Erfahrung. Wie wunderbar das Laufen ist. Diese Gedanken treiben mich an!
So gehen das äußere Laufen und das innere Laufen, die Meditation, für mich Hand in Hand. Denn ich nutze das Laufen, um im Moment aufzugehen und ich nutze die Meditation, um im Sport über meine Grenzen hinauszugehen.
Das äußere Laufen gibt meinem Leben mehr Dynamik. Das innere Laufen gibt meinem Handeln mehr Freude.
Darum will ich auf keines von beiden verzichten, denn Meditation und Laufen sind für mich die perfekte Zusammenkunft des inneren und des äußeren Lebens.
Magdalena aus Hamburg
von magdalena_lewosinska | Aug 10, 2015 | Sport & Meditation
Zum Thema „Meditation – das Unmögliche herausfordern“ gibt Ashrita Furman aus New York einen inspirierenden Einblick in die Abenteuer seiner Rekordversuche und -erfolge. Er erklärt auf humorvolle und ergreifende Art und Weise, wie und weshalb Meditation der Schlüssel zum Erfolg ist! Ashrita ist der Mann, der die meisten Guinness-Weltrekorde aufgestellt hat.
Um mehr über Ashritas Weltrekorde zu erfahren, kannst du ihn besuchen auf www.ashrita.com
von magdalena_lewosinska | Dez 20, 2014 | Geschichten & Anekdoten
Der Mogul-Kaiser Babar war sehr gütig, sehr großzügig und sehr mächtig. Eines Tages stiftete seine Stiefgroßmutter einen seiner Cousins dazu an, sich gegen Babar zu wenden, während dieser sein Reich verlassen hatte. Dieser Cousin freundete sich mit dem Oberbefehlshaber der Armee und einigen wichtigen Persönlichkeiten in der Hauptstadt an. Als Babar versuchte sein Reich zu betreten, stand seine gesamte Armee gegen ihn. Sie erlaubten Babar nicht zurückzukehren. Babar jedoch hatte einige Freunde außerhalb seines Kaiserreichs, und sie halfen ihm dabei gegen seine eigenen Leute zu kämpfen. Babar war so groß und mächtig, dass er schließlich den Kampf gewann.
Nachdem er gewonnen hatte, kniete er vor seiner Stiefgroßmutter nieder. Mit gefalteten Händen sprach er zu ihr: „Ich hege keinen Groll gegen dich. Wenn eine Mutter einen Sohn mehr liebt als einen anderen Sohn, was kann der weniger geliebte Sohn tun? Er sollte sich nicht schlecht fühlen. Die Mutter sollte all ihre Kinder gleich lieben, aber tut sie dies nicht, muss es denen die weniger geliebt werden nicht leid tun. Sie sollten weiterhin die selbe Liebe für ihre Mutter empfinden, wie diejenigen, die von ihr bevorzugt werden. Daher hege ich keinen Groll gegen dich. Du hast gemäß deinem Licht das Richtige getan. Nun lass mich einen friedvollen Verstand haben.“ Dann legte er seinen Kopf auf ihren Schoß und schlief ein.
Einige Stunden später erwachte Babar und sah den Hauptschuldigen, seinen Cousin vor sich stehen. Er war von den loyalen Freunden des Kaisers verhaftet und zu Babar gebracht worden. Babar stand auf und umarmte seinen Cousin. Dann sagte er: „Es steht dir völlig frei den Rest deines Lebens mit mir zu verbringen oder mein Königreich zu verlassen. Wenn du mein Königreich verlassen und anderswo leben willst, werde ich all deine Kosten tragen. Wenn du weiterhin hier bleiben möchtest, steht es dir frei dies zu tun. Ich hege nicht den geringsten Groll gegen dich.“
Sein Cousin sagte zu ihm: „Babar, ich möchte bei dir bleiben. Wenn ich dich verlasse, werden die Leute versuchen mich umzubringen. Nicht deine Befürworter, sondern jene, die mir halfen, gegen dich zu kämpfen, werden versuchen mich zu töten, um dir das Gefühl zu geben, dass sie dir nun ergeben sind. Deshalb möchte ich bei dir bleiben. Ich weiß, dass du mich niemals töten wirst. Nicht nur das, ich weiß, dass deine Vergebung und dein Mitgefühl auf ewig meine Freunde sein werden, und dass du mir schließlich einen hohen Posten gewähren wirst.“
Babar schenkte ihm ein Lächeln der Vergebung und Zusicherung.
Aus dem Buch: llumination-experiences on Indian soil, part 1, Sri Chinmoy; Agni Press 1974
von magdalena_lewosinska | Dez 20, 2014 | Frage & Antwort
Frage: Wenn Gott in Eile ist, fährt er jemals mit mehr als 50 Meilen die Stunde in seinem göttlichen Auto?
Sri Chinmoy: Wenn Gott selbst der Fahrer ist, dann hält er sich für gewöhnlich an seinen Befehl, weil er fühlt, dass niemand seinem Befehl folgen wird, wenn nicht einmal er selbst es tut. Aber wenn jemand anderes fährt, wenn sein göttlicher Chauffeur fährt, dann bittet Gott diese Person schneller als 50 Meilen die Stunde zu fahren, wenn es notwendig ist. Denn Gott glaubt an die Theorie, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.
Frage: Ist Gott jemals während der Meditation eingeschlafen?
Sri Chinmoy: Ja, ganz selten einmal ist Gott während der Meditation eingeschlafen, doch sein Schlaf ist nicht der Schlaf gewöhnlicher Menschen. Er hält sein Körperbewusstsein von seiner Seelenrealität getrennt. Die kosmischen Götter und Göttinnen, vor allem die Göttinnen, lachten Gott aus als er während seiner Meditation einschlief. Aber Gott bewies ihnen, dass sein Schlaf nicht der gewöhnliche schlaf ist, in dem man sein bewusstes Gewahrsein verliert. Er sagte ihnen, was sie taten, wo sie gewesen waren, was in ihnen vorgegangen war – in ihrer Gedankenwelt, ihrer Wunschwelt, und in ihrer Strebsamkeits-Welt, während er geschlafen hatte. Sie waren zugleich fasziniert und ich sagte ihnen auch, dass es ein Sanskritwort gibt, das Yoganidra heisst, yogischer Schlaf. Die Meister-Yogis haben die Kapazität sich schlafend völlig auszuruhen, sogar zu schnarchen und sich dabei völlig bewusst zu sein, was in der inneren sowie in der äußeren Welt stattfindet.
Manch Menschen leiden an Schlafmangel. In einer unserer Schriften, Chandi, die wie die Bhagavad-Gita ist, wird Gott die Mutter in einem bestimmten Gebet angerufen, um uns Schlaf zu gewähren. Viele haben dieses Gebet anerboten, und ihre Gebete sind erhört worden. Nun, Gott kann uns nur die Dinge gewähren, die er selbst hat. Er hat Gewahrsein und wenn du Gewahsein möchtest, wird er es dir geben. Wenn er Schlaf hat und du Schlaf möchtest, kann er ihn dir geben. Wenn er nicht die Kapazität hat zu schlafen, wenn es sein süßer Wille ist, wie kann er dir, der diese Qualität stets so dringend braucht, die Qualität des Schlafes gewähren?
Frage: Wie hat Gott sich gefühlt als er zur Erde kam, und wie hat Gott sich Gott gefühlt, als er die Erde verließ?
Sri Chinmoy: Gott kam vom Himmel mit einem unbewussten Kopfschmerz. Er kehrte von der Erde zurück mit einem bewussten Fieber.
Frage: Wie viele Engel kann Gott auf einer Stecknadel platzieren?
Sri Chinmoy: Das liegt völlig an Gottes Willen und Wahl. Wenn die Stecknadel den Engeln am Herzen liegt, wird Gott unzählige Engel auf dieser Stecknadel platzieren. Aber wenn ihnen die Stecknadel unwichtig ist, dann wird er nicht einen einzigen auf der Stecknadel platzieren. In diesem Gleichnis ist die arme Erde die Stecknadel. Wenn den Engeln die leidende und hilflose Erde am Herzen liegt, dann wird Gott definitiv unzählige Engel schicken, um der Erde zu helfen und ihr Bewusstsein anzuheben.
Wenn den Engeln die Erde unwichtig ist, dann wird er ihnen erlauben, abgeschottet in ihrer Engelswelt zu bleiben.
Frage: Geht Gott gerne auf Reisen?
Sri Chinmoy: Ja, Gott geht gerne auf Reisen. Aber in Gottes Fall, genießt er das Reisen fortwährend. Gott ist Stille und Gott ist Bewegung. Deshalb kann er, selbst wenn er hier auf der Erde platziert ist, auf der Erde und im Himmel umherwandern. Gott ist zugleich statisch und dynamisch. Während er schläft, läuft er durch die Welt. Gott hat die Fähigkeit, zwei gegensätzliche Dinge zum selben Zeitpunkt zu tun.
Frage: Trägt Gott eine Brille?
Sri Chinmoy: Wenn Gott einen menschlichen Körper annimmt und Menschen betrachtet, und wenn seine menschlichen Augen eine Brille benötigen, um andere Menschen oder andere Objekte zu sehen, wenn es einzig die Notwendigkeit des Physischen ist, dann wird Gott materielle Objekte akzeptieren. Denn der physische Körper und die materielle Welt müssen Hand in Hand gehen, genauso wie das Spirituelle und das Materielle Hand in Hand gehen müssen. Das Physische gehört Ihm und die materielle Welt gehört ebenso Ihm. Deshalb muss er sich an die Gesetze der materiellen Welt, der physischen Welt halten. Auf der inneren Ebene braucht er keine Brille zu benutzen, weil er sein drittes Auge nutzt. Sein drittes Auge durchdringt die Länge der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich. Es umfasst die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf seinen bloßen Willen hin. Deshalb ist es für Ihn nicht notwendig für sein drittes Auge eine Brille zu tragen. Sein drittes Auge ist gänzlich Vision, all durchdringende Vision.
Aus dem Buch: Smile Of The Beyond, Sri Chinmoy, Agni Press, 1977
von magdalena_lewosinska | Okt 9, 2014 | Spirituelle Geschichten
Einst wurde ein König namens Nasir Uddin sehr, sehr fromm. Er lehnte es ab, für seine eigenen Bedürfnisse Geld aus der königlichen Schatzkammer zu nehmen. Um zusätzliches Geld zu verdienen, fertige er selbst handgeschriebene Kopien des Koran an und verkaufte diese Bücher dann. Er stellte auch einige andere Dinge für den Verkauf her, und auf diese Weise deckte er seine persönlichen Ausgaben.
Eines Tages kam ein großer Pandit [ein religiöser Gelehrter] zu seinem Palast, um ihn zu besuchen. Es begab sich, dass Nasir Uddin gerade den Koran abschrieb und der Pandit sah ihm für einige Zeit zu. An einem Punkt hörte der König auf zu schreiben und begann mit seinem Gast zu sprechen. Der Gelehrte sagte zu ihm: “ Eure Majestät, unglücklicherweise haben sie einen Fehler in dem Wort gemacht, welches sie kopiert haben.“
Nasir Uddin machte einen Kreis um das Wort, das der Pandit korrigieren wollte. Dann radierte er es aus und setzte jenes Wort ein, welches ihm der Pandit sagte. Der Pandit war sehr glücklich darüber, dass der König auf ihn gehört hatte. Einige Zeit später verließ der Pandit den Palast. Sobald er gegangen war, entfernte der König das Wort abermals, und setzte das Wort ein, welches er ursprünglich verwendet hatte.
Seine Wächter fragten ihn: „Warum tun sie das? Wenn es von Anfang an das richtige Wort war, warum haben sie es geändert?“
Der König antwortete: „Obwohl ich der König sein mag, ist er ein Pandit und er weiß auf diesem Feld weit mehr, als ich es tue. Unglücklicherweise hat er in diesem Fall einen Fehler gemacht. Er lag falsch, und ich lag richtig. Wenn ich ihm aber gesagt hätte, dass er falsch liegt, wäre sein Stolz zutiefst verletzt gewesen. Ich weiß, dass er bei weitem mehr über die Schriften weiß als ich. Also schrieb ich das falsche Wort auf, um ihn nicht bloßzustellen. Aber nun möchte ich das falsche Wort nicht stehenlassen. Sonst wird die Person, die das Buch kauft, die falsche Version haben.“
„Es ist nicht gut, Menschen zu verletzen, selbst wenn man Recht hat. Es macht mir nichts aus, demütig zu sein, wenn es um Wissen geht. Aber wenn er mir einen Rat gegeben hätte, wie ich mein Königreich regieren soll, denkt ihr, ich hätte auf ihn gehört? Mein Königreich zu leiten, ist eine andere Geschichte. Aber es ist immer gut jemandem Respekt zu erweisen, wenn er auf seinem eigenen Gebiet groß ist.“
Sri Chinmoy, Illumination-experiences on Indian soil, part 1, Agni Press, 1974